Das Grundkonzept der Lebenspflege

Gesundheit und hohe Lebenserwartung waren während der langen Evolution und Entwicklung der Menschheit von jeher die vorrangigen Wünsche des Menschen. Die Lehre der Lebenspflege – das Fach zur Pflege des menschlichen Lebens – hat eine ebenso lange Geschichte.

Gesundheit und hohe Lebenserwartung waren während der langen Evolution und Entwicklung der Menschheit von jeher die vorrangigen Wünsche des Menschen. Die Lehre der Lebenspflege – das Fach zur Pflege des menschlichen Lebens – hat eine ebenso lange Geschichte. Die Kultur der Lebenspflege wurde über einen großen Entwicklungszeitraum stets bereichert und weltweit weiterentwickelt.


Ihre Theorie basiert auf der Traditionellen Chinesischen Philosophie (TCP) und Medizin (TCM) und wirkt sich als Grundlage konkret auf die Praxis in der Anleitung und Durchführung aus. In der Lehre der Lebenspflege wurden zahlreiche Methoden und Maßnahmen für die Gesundheitsförderung und Gesamtwirkung zwischen Prävention, Behandlung und Rehabilitation (PBR) im Alltag gesammelt und von Generation zu Generation weitergegeben. Die geistige und spirituelle Essenz der klassischen Philosophie und der traditionellen Religionen verbanden sich vor Jahrhunderten im Wesen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM[1]), die bis in die Gegenwart immer weiter verfeinert wird.


In der Gegenwart ist die Lehre der Lebenspflege nicht nur eine einzigartige Disziplin der TCM, sondern auch ein erforderliches Modul in der akademischen medizinischen Hochschulbildung in China. Die Erforschung der Lebenspflege steht auch im Einklang mit den gegenwärtigen weltweiten wissenschaftlichen Trends, z.B. der integrierten/systemischen Betrachtungsweise.


Das Grundkonzept der Lebenspflege kann als eine Anpassung von Maßnahmen nach der Regel der menschlichen Lebensentwicklung zur Förderung der Lebenskraft/Lebensenergie und Pflege sowohl des Geistes als auch des Körpers mit der Intention der Vorbeugung und Minderung von Erkrankungen, Stärkung der Gesundheitsförderung sowie Begünstigung der Lebenserwartung bezeichnet werden.


Dieser ideale Grundgedanke wird direkt in die konkrete Praxis im Alltag umgesetzt, z.B. in Maßnahmen wie: Beruhigung des Geistes und Pflege des Gehirns, Regulierung der eigenen Psyche, bzw. Harmonisierung der Gemütsstimmungen, ganzheitlichen körperlichen Übungen, angepasster Diät, vernünftigem bzw. gesundem Sexualleben, aktiver Anpassung an klimatische Veränderungen und ausgeglichenem sozialen und gesellschaftlichem Leben.


Aus dieser Sicht kann die Lebenspflege als eine umfassende Übungspraxis im Alltag zur Beruhigung des Geistes und Stärkung des Körpers sowie Begünstigung der menschlichen Lebenserwartung verstanden werden.


Die Lehre der Lebenspflege ist ein angewandtes wissenschaftliches Fach nach der Lehre der TCM. Ihre Intention ist: die Theorien, Methoden und Maßnahmen zur Harmonisierung und Pflege von Geist und Körper, Stärkung der Konstitution/Gesundheitsförderung, Entfaltung der Gesamtwirkung zwischen Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation (PBR) sowie Begünstigung der menschlichen Lebenserwartung zu erforschen, um zu gewährleisten, dass die menschlichen Aktivitäten zur Lebenspflege im Alltag grundsätzlich und wirksam durchgeführt werden können.


Unter der Anleitung der TCM nimmt die Lehre der Lebenspflege stets auch die Essenz anderer Schulrichtungen auf, so auch der Westlichen Medizin (WM), und integriert sie in ihr eigenes Wesen. Die hieraus resultierenden Grundprinzipien zur Lebenspflege lassen die Aktivitäten der Lebenspflege nach grundsätzlichen Regeln nachvollziehbar werden, die gezielt prinzipiell korrekt und effektiv angewendet werden können:


· die menschliche Lebensanschauung durch die eigene Initiative,

· die einheitliche Förderung/Pflege sowohl des Geistes und Körpers,

· die Beruhigung des Geistes und Pflege des Herzens,

· die Harmonisierung von Yīn und Yáng,

· die Anpassung nach dem Naturgesetz und Integrierung in die Gesellschaft,

· eine gesunde Diät, bzw. angemessenes Ess - und Trinkverhalten,

· ein geregelter Rhythmus des Alltagslebens,

· die Regulierung und Harmonisierung der Speicherorgane und Hohlorgane,

· die Regulierung der Durchgängigkeit der Meridiane und Netzgefäße,

· die Pflege der Essentiellen Lebenssubstanz durch ein gesundes Sexualleben,

· die Anwendung einer Übungsmethode mit Integrierender Regulierung zwischen Geist, Körper und Atem durch die eigene Initiative,

· ein angepasstes Verhältnis von Arbeit und Erholung,

· die angepasste Koordinierung zwischen Bewegung und Ruhe usw.


[1] „TCM“ ist ein inzwischen im Westen bekannter Begriff für Chinesische Medizin und wird deshalb hier verwendet. Tatsächlich ist hier die Klassische Traditionelle Chinesische Medizin gemeint, die als TCM bezeichnet wird, und nicht die in den 50er Jahren als moderne Methode vereinfachte Chinesische Medizin.